Kenji Hayashi, geb. 1948 in Sakurai, Präfektur Fukuoka (Südjapan)
Angeregt durch eigene körperliche Beschwerden (Hüft- und Knieschmerzen, Funktionsschwäche der Organe) entschloss ich mich nach dem Abschluss der "High-School" 1967 für ein dreijähriges Studium an der Fachhochschule für Akupunktur und Akupressur in Osaka. Nach dem Studium war ich dort und anschließend an der Chosuda-Klinik in Tokyo jeweils zwei Jahre als Assistent tätig.
Während der Studienzeit interessierte ich mich besonders für die altchinesische Medizin; insbesondere für das Daikei, die älteste medizinische Abhandlung, die auf der Philosophie von Laotse und und der Lehre von Yin-Yang basiert. In diesem Werk wird über Natur und Philosophie, über Heilkräuter, Akupunktur und Akupressur und über Yojoho, die Lehre für eine gesunde Lebensführung und -einstellung, eine Form von Qigong, geschrieben.
Mein besonderes Interesse galt der Akupunktur und Akupressur und der Yojoho-Lehre. Für Yojoho fand ich keinen speziellen Lehrer. Ich wollte aber mein Wissen nicht nur aus Büchern gewinnen, denn das bedeutet, die wichtigsten Punkte nicht zu begreifen. Deshalb nahm ich auf Empfehlung eines Freundes an verschiedenen Lehrgängen des Yogameisters Masahiro Oki teil. Dadurch bekam ich einen starken Denkanstoß und entdeckte gleiche Prinzipien im Yojoho, im Yoga und in der alten chinesischen Medizin. Da mein Interesse mehr fließenden Bewegungen galt und ich die Philosophie und das Leben des Aikidobegründers Morihei Ueshiba sehr faszinierend fand, begann ich 1977 bei Meister Hiroshi Tada, einem Schüler von Meister Ueshiba, Aikido zu lernen.
Neben meiner freiberuflichen Tätigkeit in Akupunktur und Akupressur übte ich intensivst Aikido und gewann dadurch Erkenntnisse über Atemtechniken und praktisches Yojoho.
Um mein Wissen zu erweitern besuchte ich zwei Zen-Dojos: Heirinji (Rinzai-Zen) und Gessoji (Soto-Zen).
Außerdem nahm ich im Ichi-ku-kai-Dojo von Meister Masakazu Hino an shintoistischen Misogi-Übungen (Atem- und Reinigungsübungen) teil.
Bei Meister Hikoshiro Sato (8. Dan) lernte ich mehrere Jahre Iaido (Schwertkunst) und bei Meister Kajo Tsuboi Kiryuho (Dynamische Ki-Meditationsübungen).
Weiterhin beschäftigte ich mich intensiv mit Sotaiho (Heilgymnastik) und Chowado (Atemgymnastik).
Seit 1985 lebe ich mit meiner Frau Ulla und unseren drei Kindern in Hannover und möchte an unserer Schule für Atmung und Bewegung meine Erfahrungen weitergeben. Ich möchte lehren, wie man aus eigener Kraft heraus gesunden und seinen Körper stärken und kräftigen kann.
Um meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse, die ich aus meinen verschiedenen Studien von Sotaiho, Misogi, Kiryuho, Zen u.a. gewonnen habe, noch stärker in meinen Unterricht integrieren zu können, habe ich mich 1998 vom Aikido-Fachverband gelöst und meine Selbstverteidigungskunst Taido - der natürliche Weg genannt.
Hannover, Februar 2001 Kenji Hayashi
Meister Soga hat seine Kampfkunst-Karriere mit Karate (Rinjuku, Kyoto) begonnen und bildete sich mit Seitai (japanische Heiltechnik, Gründer: Haruchika Noguchi) und Dotairyoku („Rumpfkrafttechnik“, Gründer: Noboru Itoh) weiter. Heute ist er Meister in beiden Fächern.
Dotairyoku ist eine Technik, die elementare Fähigkeiten des Körpers erhöht (z.B. Geschmeidigkeit, Geschwindigkeit, Balance) und damit einen hohen Stellenwert unter Tänzern und darstellenden Künstlern genießt. Neuerdings beschäftigt sich Norifumi Soga intensiv mit der Schwertschule Shinkageryu.
Beruflich übt er in seiner Praxis in Kyoto Seitai aus und ist in ganz Japan als Musiker mit dem Saiteninstrument Tsugaru Shamisen – teils als Straßenmusiker, teils auf der Konzertbühne – unterwegs.
Beim Lehrgang zeigt er nicht nur seine Fähigkeit als Kampfkünstler, sondern vermittelt den Teilnehmern enorme Kenntnisse über den menschlichen Körper. Mit seiner kompetenten, dabei offenen und humorvollen Art hat er sich viele Freunde unter den Teilnehmern geschaffen. Es lohnt sich auf jeden Fall, seinen Lehrgang zu besuchen!
Hiroshi Higuchi
Takashi Nagatomi wurde 1970 in Tokyo geboren. Seine Mutter stammt aus einer Yagyu-Familie, die während der gesammten Tokugawa – Ära (Edo- Zeit/ Anfang des 17. bis Mitte 19. JH.) hindurch den jeweiligen Shogun (Oberhaupt der Samurai-Regierung) als Schwertmeister diente.
So war es nicht verwunderlich, daß der Großvater, der ebenfalls der Schwertkunst mächtig war, auf das Talent des 8-jährigen Enkel Takashi aufmerksam wurde.
Dieser mußte Jahr für Jahr seine Sommerferien bei seinem Großvater in Osaka verbringen. Während der Aufenthalte beim Großvater wurde ihm das Wesen der Schwerkunst und die dazugehörigen Verhaltensweisen, anfangs spielerisch, später auf ernsthafte Weise, unmittelbar vermittelt. Außerdem mußte er für den Großvater stets Holz als Brennstoff fürs Bad hacken, wodurch er sich Timing und Technik fürs „Spalten“ aneignen konnte.
Mit 20 trat er nach Anweisung des Großvaters der „Marobashi-Kai“, einer der renommiertesten Shinkageryu Gruppe in Tokyo bei, wo er die Schwertechnik des Shinkageryu durch Meister Tadashige Watanabe, dem Nachfolger der Linie von Großmeister Gencho Yagyu, systematisch erlernen konnte.
20 Jahren nach dem Eintritt in die „Marobashi-Kai“ erlangte er den höchsten Rang „Kaiden (alles geerbt)“, der nur einem Mitglied der Gründerfamilie Yagyu verliehen wird.
Neben dem täglichen Übung im Marobashi-Kai studierte Takashi Nagatomi Wirtschaftswissenschaften und wurde an der Universität Waseda in Tokyo promoviert.
Takashi Nagatomi ist ein großer Musikfreund und war in seiner jüngeren Jahren als Straßenmusiker tätig. Seit 2001 lehrt er Wirtschafswissenschaften an der Universität Kokushikan in Tokyo.
Nebenbei unterhält er seine Schwertgruppe „Shinkageryu Freizeitvereinigung“ sowohl an der Universität Kokushikan als auch andernorts in Tokyo. Er weiht seinen 12 jährigen Sohn in die Schwertkunst des Shinkageryu ein, so dass diese wertvolle Tradition nicht verloren geht.
Seit Takashi Nagatomis letzten Besuch 2013 bei uns im Kobukan Dojo, haben wir unsere freundschaftliche Beziehung weiterentwickelt und haben in diesem Herbst wieder das Glück gehabt, seinen zweiten Besuch in Bamberg zu genießen und ein sehr intensives Training zu absolvieren. Wir hoffen, dass er, wie angekündigt, uns weiter besuchen kommen wird, um uns das Wesentliche seiner Schwertkunst beizubringen.
Für mich ist er wie ein Geschenk. Ich kann nur dankbar sein für unsere Begegnung.
(zusammengefasst von Hiroshi Higuchi)